Geschichte
Das ursprüngliche, natürliche Verbreitungsgebiet des Sikawildes, von dem es 13 Unterarten gibt, liegt in Ostasien und zwar sowohl auf dem Festland vom Ussurigebiet über die Mandschurei bis nach
Korea als auch auf den japanischen Inseln und Formosa. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Sikawild in Europa eingebürgert. Nach Deutschland gelangte es zuerst im Jahre 1893 in das Gebiet um den
Möhnesee, später ins Weserbergland und an den Hochrhein. Das nördlichste Sikawildvorkommen der Bundesrepublik Deutschland befindet sich im Nordosten des Landes Schleswig-Holstein mit etwa 300
Stück der japanischen Unterart Cervus nippon nippon.
Wie auch bei den meisten anderen Beständen in der Bundesrepublik handelt es sich um die kleinere Form des Sikawildes. 1928 trafen an Bord eines Schiffes in Kappeln an der Schlei sieben Stück
Sikawild ein, und zwar zwei Hirsche, drei Alttiere und zwei Kälber. Der Gutsbesitzer Paul von Schiller hatte dieses Wild von Carl Hagenbeck in Hamburg gekauft und setzte es in sein 9 ha großes
Gatter des Gutes Buckhagen aus. In den ersten Jahren des 2. Weltkrieges entwichen einige Tiere aus dem schadhaft gewordenen Gatter, wurden aber später wieder eingefangen.
Auf die Dauer konnte das Gatter aber nicht gehalten werden. Alles Wild wurde in die freie Wildbahn entlassen, wo es sich rasch in den umliegenden Revieren ansiedelte und bald heimisch fühlte. Die
heutige Besiedelungsfläche beträgt einige Tausend Hektar.